Frauenquote im Handwerk? Wie sieht die aktuelle Entwicklung vor allem in den großen Bau-Branchen aus? Wieso gehen nicht mehr Frauen ins Handwerk? Was muss passieren, um das Handwerk attraktiver für Handwerkerinnen zu machen? Welche Klischees und Serotypen sind längst überholt und findet Sexismus in deutschen Werkstätten noch statt?
Wir wollen mehr Frauen für das Metall-Handwerk begeistern und in unserem Betrieb ganz aktiv die Frauenquote nach oben treiben. In dieser Episode erzählen Sarah und Sascha darüber, wie sie dieses Thema in Zukunft angehen wollen.
Transkript
Schön, dass du wieder eingeschaltet hast zu einer neuen Folge Abenteuer Metall. Wir sitzen hier gemütlich am Sonntagmorgen auf dem Sofa, nehmen unsere Podcast-Folge auf und wer ist wir? Mein Mann Sascha sitzt an meiner Seite und erzählt uns heute wieder ein bisschen was aus dem Metall-Handwerk.
Hallo Sascha!
So, du kriegst eine neue Chance. Letztes Mal war es ja noch ein bisschen holprig. Und jetzt diese Woche frage ich noch mal.
Das Highlight der Woche? Sehr viel! Aber wir wollen ja nur eins.
Highlight der Woche, Karriere-Seite. Genau, unsere Internet-Seite ist ja schon vor längerer Zeit mal überarbeitet worden. Und im 21. Jahrhundert vielleicht gelandet und optimiert. Und die Karriere-Seite ist halt dementsprechend auch angepasst worden. Die wurde mit ein bisschen mehr Leben eingehaucht.
Ist halt die klassische Ausbildung, aber auch der Remoratur-Monteur oder der Schweißer oder Metallbaumeister integriert. Wir werben halt auch mit unserem Podcast, auch mit Zukunftsprojekten. Klar, Baustelle, zukünftige neue Halle ist super interessant.
Und die ist, ich würde mal sagen, schon sehr, sehr gut geworden.
Wer hat die denn gemacht?
Das weiß ich auch nicht.
Und du hast da wirklich einen sehr guten Job gemacht.
Schaut euch auf jeden Fall mal unsere Karriere-Seite an. Die ist wirklich ganz gut geworden. Also wir reden auch über die Unternehmensvision und stellen uns natürlich auch nochmal ein bisschen anders vor.
Und da könnt ihr sehen, was für Benefits auf euch warten, wenn ihr unser Team joint.
Und halt auch mal den Perspektiv wechselt. Sonst ist es natürlich, du musst das, du musst das können, haben sollen. Das ist dann vielleicht noch mal ein anderer Schnack.
Mein Mann hat gelernt, wie Marketing funktioniert. Er hört mir sehr gut zu, wenn ich darüber rede, wie man Texte schreibt. Also wenn ihr mal etwas andere Texte lesen wollt, dann auch hier ein herzliches Willkommen auf unserer Karriere-Seite.
Den Link packen wir euch unten direkt in die Show-Notes rein.
Und teilen Liken, wie es immer erwünscht.
Ja, das kommt am Ende nochmal.
Aber dafür explizit vielleicht.
Ja, die Karriere-Seite bitte auch liken und teilen. Also ich glaube, die kann man nicht liken, aber man kann sie teilen.
Du kannst da keinen Daumen lassen, aber...
Nein, das geht jetzt noch nicht. Gut, Sascha, du hattest noch eine Ergänzung zur letzte Woche. Wir haben ja letzte Woche über die KI geredet.
Und nachdem wir die Folge aufgenommen hatten, nachdem sie geschnitten wurde, fertig produziert wurde, online war, kam Sascha zum Abendessen und meinte dann, wie ist da noch was eingefallen? Da müssen wir auf jeden Fall noch drüber reden. Und bitte Sascha, hier die Ergänzung zu letzter Woche.
Das war gar nicht so unrelevant, weil wir letzten Monat bei der Meisterteam-Tagung da ein Seminar besucht hatten, was sehr beeindruckend war. Da hatte einer was vorgestellt, was ich auch schon am Podcast erwähnt hatte. Was aber besonders war, das was er gesagt hat mit KI generierte Stimme etc., dass er seinen Vater mit einem Mikrofon ausstattet und der Vater den ganzen Tag Quatsch mit ihm. Und die KI dahinter natürlich den Inhalt mitnimmt, aber halt dann auch die Denkweise dahinter so ein bisschen Nachvollziehung könnte oder kann. Und in Zukunft, wenn es die Person nicht mehr geben sollte, kann die KI quasi dann weiterhin mit der Stimme von seinem Vater und der Person dann reden.
Mit den Inhalten, genau. Also die KI lernt, was diese Person wohl auf welche Frage antworten würde. Also welcher Wissensschatz ist dahinter, welche Sprachweise ist dahinter.
Und rein theoretisch könnte man darüber eine Person in Anführungszeichen digitalisieren.
Das war der Schlüssel, genau. Das war cool, dass du halt wirklich das Fachwissen von einer Fachperson wirklich aufsaugen kannst. Ich meine, die Person redet ja sowieso dann über den Inhalt.
Ob der jetzt ein Mikrofon oder eine Kette oder irgendwas anderes, wo das halt wirklich aufgenommen wird und digitalisiert wird.
Mein erster Impuls war ja unser Altgeselle, der uns vielleicht ja auch bald verlassen wird, irgendwann, in den nächsten Jahren. Weil es Zeit wird, dass wir den halt von vorne von morgens bis abends einfach überall aufnehmen.
Also unabhängig von uns, es gibt ja generell sehr, sehr vieles Wissen. Halt auch Nischen. Also es gibt ja auch Berufe, Nischenberufe, die auch jetzt manchmal nicht weiter fortgeführt werden oder halt einfach aussterben.
Weil das Wissen halt nicht weitergebracht wird. Und das ist glaube ich der Schlüssel. Dass du halt dann das Fachwissen von der, Beispiel, die Oma hat die Suppe immer so gemacht in der 15. Generation, dass das halt nicht verloren geht. Oder das Handwerk, Stukerateur, Restauration. Das ist ja Wahnsinn, was da halt mit den Jahren oder Jahrzehnten dann es dann irgendwann nicht mehr gibt.
Oder jetzt schon nicht mehr gibt.
Ja, Smartie-Geschichte ist natürlich auch irgendwie ein bisschen erschreckend, dass es mittlerweile die Möglichkeit gibt. Auch, ich glaube, das ging sogar auch über Kamera. Das wurde auch gefilmt.
Also diese Person wurde auch gefilmt.
Es geht ja sowieso auch.
Genau, es ist nicht mehr so weit weg, dass wir demnächst mit Hologrammen reden können. Na, also wenn ich mir jetzt überlege, okay, mein Opa ist gestorben, den habe ich jetzt irgendwie noch digitalisiert. Und den kann ich jetzt hier in 3D oder auf dem Monitor kann ich sehen, wie er sich bewegt, weil auch diese Gestik, diese Mimik von der KI gespeichert wurde.
Und er mir ein authentisches Gespräch, ein authentisches Videogespräch mit meinem verstorbenen Opa geben kann. Also alleine, wenn ich jetzt mal überlege, ich könnte jetzt mit meinem Opa sprechen, wenn es mir nicht gut geht. Und könnte mir halt einen Ratschlag von meinem Opa holen.
Und zack, willkommen in der Unsterblichkeit. Also mega krasses Thema. Ich hatte ja letzte Woche schon gesagt, ich glaube, es macht Sinn, wenn wir alle halbe Jahre eine Podcast-Folge aufnehmen zum Thema KI.
Weil ich glaube, da passiert gerade extrem viel, was hier auch spannend sein könnte für dich und unsere HörerInnen. So, jetzt möchte ich aber langsam mal zu unserem eigentlichen Thema heute kommen. Ich habe Sascha vorhin schon abgefragt, ob er das Memo gelesen hat.
Wie immer. Ist er perfekt vorbereitet. Er weiß, worum es geht.
Worüber sprechen wir heute?
Richtig. Wir reden heute über die Frauenquote im, sagen wir mal Bauhandwerk. So würde ich das jetzt vielleicht mal deklarieren.
Es gibt ja durchaus Branchenbetriebe, wo es jetzt mit Frauen nicht mangelt. Ich möchte mit dir heute mal explizit natürlich über unser Metallhandwerk reden, aber auch generell über Frauen im Bauhandwerk, wenn wir es mal so ein bisschen verallgemeinern wollen. Wie siehst du da die momentane Ist-Situation?
Überschaubar.
Überschaubar.
Also bei uns im Betrieb gibt es jetzt unten in der Fachwerkstatt keine weibliche Version. Im Büro, was für eine Überraschung, klar, aber unten in der Produktion halt nicht. Ich kenne einen Betrieb, der halt auch eine Auszubildende hatte und auch übernommen hat damals.
Das war halt auch einmalig, dass ich sowas gesehen habe, das Einhorn sozusagen, aber ich kenne es halt im Metallbereich nicht. Heißt nicht, dass es das nicht gibt, und darum geht es jetzt glaube ich nicht, sondern generell, ich habe es noch nicht hier gesehen, ich würde es mir aber wünschen. Weil ich schon mir vorstellen kann, dass die ein oder andere weibliche Person da in gewissen Bereichen sogar begabter ist als ein Kerl.
Zum Beispiel, welche Bereiche?
Wo es um Feinfühligkeit angeht und um Genauigkeit. Beispiel Edelstahlschweißen, da muss man ja eine sehr ruhige Hand haben. Beim Wichschweißen, das kann der ein oder andere Kerle halt auch, aber die Frau hat da schon tendenziell eher gewisse Vorteile.
Und in der Vergangenheit hatten wir die eine oder andere Praktikantin, die sagen wir mal so, dass besser konnte nach wenigen Tagen, Wochen, als mancher, ach ich mach da hier für 120, ja. Das war schon sehr beeindruckend.
Was sagen denn die Jungs in der Werkstatt, wenn eine Praktikantin da ist?
Naja, am Anfang gibt es natürlich bei den Altgesellen erstmal so hier kleine Püppi-Kanäner hinten, da haben wir ein bisschen Schrauben sortieren. Jetzt nicht, dass das halt so gesagt wird oder so, aber ich kann mir das schon vorstellen, dass es mal so einen lockeren Spruch gibt, ob das jetzt cool ist oder nicht cool ist. Es würde nicht über die Gürtellinie gehen, das halt nicht, aber da kann es schon mal vorkommen, dass es vielleicht so einen Spruch halt gibt.
Also sagen wir so, es kristallisiert sich sehr, sehr schnell raus, innerhalb von ein, zwei Tagen, ist die fähig oder nicht. Und in den meisten Fällen in der Vergangenheit war das eher, können wir die nicht einstellen? Das kam eigentlich immer zum Ende hin, nachdem die ihr Praktikum gemacht haben, je sechs Wochen.
Alter, die ist so gut. Ja, die studiert Maschinenbau oder Raketenwissenschaften, hatten wir ja auch schon ein paar. Das ist da schon sehr beeindruckend.
Das funktioniert da sehr, sehr gut.
Was glaubst du, warum gibt es so wenig Frauen im Metall-
Ich glaube, dass die ein oder andere Mädchenfrau da vielleicht jetzt nicht unbedingt den Berührungspunkt dazu hat. Also es geht natürlich schon vorher los in der Schule mit dem Praktikum. Das ist in den meisten Fällen eher, ok, jetzt bist du eine Frau und geh dann eher was Leichteres ins Büro oder irgendwas anderes als jetzt in den klassischen Männerberuf, in die Männerdomäne.
In der Industrie ist das nochmal was anderes. Also meine Vergangenheit Volkswagen gab es da schon die eine oder andere Frau. Das war jetzt nichts Ungewöhnliches.
Jetzt in der Fertigungsproduktion, aber jetzt im normalen Handwerk ist das dann schon eher sehr. Maler, Lackiererinnen das auf jeden Fall, das siehst du schon. Das ist dann natürlich auch eine vermeintliche leichtere Arbeit jetzt.
Die Farbe an die Wand zum Beispiel.
Aber ist es denn wirklich so? Ist es wirklich so heute Stand der Technik? Also das, was du gesagt hast, beziehe ich jetzt mal auf eine physische Situation.
Es ist ja so, die meisten Frauen können, wenn sie nicht täglich trainieren gehen, nicht so viel heben wie ein Mann. Aber es gibt mittlerweile genug Hebeunterstützung.
Richtig. Und früher war es halt normal, der 100-Kilo-Träger, den musst du jetzt nicht alleine mal hier die Wand hochziehen. Das ist heutzutage natürlich nicht mehr so standard.
Ich meine, ich sehe ja unsere Werkstatt. Da sind ja auch einige Jungs bei, die halt ein Knie-Problem haben oder ein Rücken-Problem haben und sagen, ich kann auch nicht so viel tragen. Da müssen halt auch die anderen irgendwie helfen oder wir müssen das mit Trage- oder Hebevorrichtungen bewältigen. Ist es denn Stand heute immer noch so, dass wenn ich nicht so viel Muskelkraft habe, dass ich diesen Beruf nicht genauso gut machen kann wie ein Mann?
Absolut nicht, nein.
Es ist ja nicht. Und da fehlt einfach, finde ich total, die Aufklärungsarbeit. Und ich glaube wirklich, was du gesagt hast, diese Filigranität in den Details.
Ja, und gerade auch wenn es um Schweißen geht oder halt, ich denke jetzt in so feinen Geländern, also auch schon eher so ein bisschen kunstvoll das Ganze zu betrachten. Und da sehe ich natürlich einen ganz, ganz großen Vorteil.
Das denke ich auch.
Bei Frauen, genau.
Also ein großer Aufruf, also Frauen bewirbt euch.
Bitte, wir nehmen auch gerne, gerne Frauen bei uns mit. Wir möchten die Frauenquote ein bisschen nach oben ziehen.
Ja, und ich greife da wieder vor für die neue Halle, plan ich halt aber auch schon, eine Umkleide für Damen. Also unabhängig von der Vorgabe oder so. Obwohl heutzutage gibt es ja auch nicht mehr, sondern es gibt ja auch geschlechterneutrale Toiletten zum Beispiel.
Ja, aber mit der Umkleide. Also da möchte ich bitte auch eine Frauenumkleide. Da diskutieren wir jetzt hier nicht drüber.
Für beide Seiten.
Ja, das ist besser. Ich gebe dir mal ein Beispiel, was ich denke, was halt auch noch so ein bisschen abschreckend ist. Nämlich, ich spiele jetzt mal mit einem Klischee.
Wir haben ja schon gesagt, es fehlt an vieler Stelle die Aufklärung über die Modernisierung, die technische bzw. physische Unterstützung dann in diesem Fall. Also wir brauchen nicht mehr die Muskelkraft, um im Bauhandwerk arbeiten zu können.
Aber es gibt auch immer noch diesen Stereotypen, dieses Klischee vom klassischen Baustellen-Handwerker mit dickem Bauch, Maurer-Décoleté, was immer ständig rausguckt und der Bierpulle am Mund, sagen wir es mal so. Morgen zum Acht, genau. Dann kann man halt einfach besser arbeiten.
So, und da kann ich natürlich auch sagen, wenn dieses Klischee im Kopf einfach präsent ist, wirkt auf Frauen nicht attraktiv. Also wenn ich mir vorstelle, ich bin auf der Baustelle als junge Auszubildende und hab dann da drei Gesellen um mich herum, die alle ihr Maurer-Décoleté zeigen, das ist halt echt einfach nicht cool.
Das fängt ja auch schon an mit der Stellenbeschreibung. Wenn du klassische Stellenbeschreibungen liest, ist es eher nicht feminin, sondern eher für den klassischen Kerl geschrieben.
Das ist ja nochmal wieder ein anderes Thema. Ich geh nochmal zurück auf das, was ich zu Ende erzählen wollte, wie wir das schaffen. Ist das denn auch noch Stand der Dinge?
Laufen unsere Jungs mit dem Maurer-Décoleté durch die Gegend? Nein, tun sie nicht. Wir haben alle vernünftige Passe in der Kleidung.
Aber das ist auch einfach noch ein Klischee, was nicht aufgeklärt ist. Es gibt mit Sicherheit die Betriebe, es gibt mit Sicherheit die Handwerker, Jungs, die auch da mit einer Hose rumlaufen, die nach Mappen runterrutscht. Ich will gar nicht sagen, dass es nicht auch Sexismus einfach auf Baustellen gibt, dass es diese Sprüche gibt.
Aber es gibt eben auch Betriebe, wo es nicht der Fall ist. Es gibt Betriebe, wo es nicht der Fall ist und wo Frauen gerne erwünscht sind. Was ich immer noch wieder sehe, wir waren jetzt in der letzten Zeit öfter mal in anderen Betrieben, nicht nur Metall, sondern waren halt auch in anderen Werkstätten, in anderen Hallen und es gibt immer noch, und das finde ich persönlich als Frau, nach wie vor total befremdlich diesen Kalender.
Diesen Kalender, wo immer irgendwo Möpse hängen.
Oh, ja, das stimmt.
So und das ist jedes Mal, wenn ich diesen Kalender sehe, dann zockt es in mir einmal zusammen. Ich möchte nirgendwo arbeiten, wo mich nackte Brüste angucken. Ich finde es nicht cool.
Ist aber auch nicht mehr gängig. Also die Kalender, die gibt es schon seit ein paar Jahren nicht mehr von den großen Firmen. Das war bis vor ein paar Jahren auch noch von bekannten großen Herstellern immer noch gang und gäbe, dass es sowohl den Frauenkalender gab, wo leicht begleitete Damen waren, aber auch einen Männerkalender, wo leicht begleitete Männer drin waren.
Also ich wäre ja dafür im nächsten Jahr, dass es bei uns nur noch Welpenkalender gibt. Katzen auch gut. Katzen machen alle glücklich.
Da merkst du halt einfach, da ist einfach Sexismus da. Der ist da, der ist in der Werkstatt, der ist im Pausenraum. Diese Kalender gibt es ja in sämtlichen Ausgaben.
Aber spätestens nächstes Jahr wird es davon glaube ich keinen mehr geben. Weil es kein Hersteller mehr sich erlauben kann, einer renommierten Firma damit in Verbindung gebracht zu werden. Das bezweifle ich.
Und das ist ja finde ich nochmal das eine, wenn man jetzt sagt, in der Herrenumkleide hängt dieser Kalender. Bitte hängt ihn euch dahin, wenn es euch glücklich macht. Aber muss der denn in einem öffentlich zugänglichen Pausenraum hängen?
Da gehört doch ein Katzenkalender hin. Aber es sind so Kleinigkeiten, die aber, sag ich mal, ein bisschen Restaurationsbedarf haben, um den Job auch für Frauen attraktiver zu gestalten. Also um einfach die Gegebenheiten noch ein bisschen attraktiver zu gestalten.
Du hast ja eben schon mal angerissen, du kennst halt persönlich auch nicht so viele Gesell-Innen oder Meister-Innen in diesem Bereich. Meinst du, es mangelt da einfach auch an Vorbildern? Es gibt nicht viele weibliche Vorbilder in diesem Bereich, die jetzt in irgendeiner Art und Weise eine Influencer-Funktion haben könnten.
Nein, es gibt ja diverse Handwerker-Zeitschriften, sei es jetzt von Handwerkskammer oder auch von anderen. Wenn man dann auf die Jahges-Tagungsfeier-Bilder schaut, da kann man sehr viele alte weiße Männer sehen. Sehr wenig alte weiße Frauen oder irgendwelche anderen Farben.
Das ist da schon sehr männerlastig. Das ist aus der Vergangenheit noch so geschuldet. Das könnte man mal aufräumen, absolut.
Glaubst du, dass wenn sich jetzt ein junges Mädchen bewirbt als Auszubildende in einem Baubetrieb, müssen wir jetzt ja gar nicht näher beschreiben, würdest du sagen, die brauchen dickes Fell? Oder ein dickeres Fell als jetzt?
Nicht dickeres Fell als ein Kerl, nein. Also generell klar, auf dem Bau ist manchmal ein härterer Umgangston, eine generelle härtere Sprache, klar. Aber das ist unabhängig, ob das Mann, Frau, sollte eigentlich...
Ja, wir reden ja jetzt nicht von was sollte, sondern was ist.
Ich denke nicht, das ist da. Also nicht bei uns ist es nicht so, das weiß ich, dass es da jetzt keine Querschiesser gibt. Ich kann aber jetzt nicht für die Allgemeine sprechen.
Und insbesondere, wenn das jetzt eine riesige Baustelle ist, wo wirklich Dutzende von verschiedensten Firmen, verschiedensten Gewerken, Nationalitäten samarbeiten, da wird es natürlich schwierig, unabhängig von der Sprache.
Jetzt mal deine persönliche Einschätzung, Sascha. Was glaubst du, was müsste passieren, damit mehr Frauen erstmal vielleicht auch in den Beruf reinschnuppern? Und vielleicht auch tatsächlich eine Ausbildung oder dann eine Weiterbildung zur Meisterin in Betracht ziehen?
Wie kriegen wir mehr Frauen in diesen Berufszweig rein?
Hier muss attraktiver gemacht werden. Also bessere Außendarstellung, bessere Werbung für die Frauen im Handwerk. Also unabhängig davon Fachkräftemangel, sollte da definitiv mehr Fokus drauf gelegt werden.
Auch Frauen, natürlich habt ihr genauso Chancen in der Werkstatt, genauso wie im Beruf, wenn nicht sogar mehr und besser.
Und vor allen Dingen, ich finde, da muss einfach noch mal ganz viel Aufklärungsarbeit stattfinden, dass es diese physische Komponente heutzutage so einfach nicht mehr gibt. Also vor 100 Jahren, da brauchtest du einfach die Kraft in den Armen. Das müssen wir nicht schönreden, das war so.
Aber das ist ja heute, das stand nicht mehr so. Und ich habe ein Video gesehen, ein YouTube-Video von einer Metallmeisterin, die tatsächlich auch Kunst macht, mit Metall oder aus Metall, die da filigrane Skulpturen schweißt, das sieht unfassbar toll aus. Und das sind die Frauen, die wir da, finde ich, noch mehr in den Vordergrund stellen dürfen, um einfach die Vielfalt des Berufs auch zu zeigen.
Also es muss ja nicht immer nur das 0815-Geländer sein, was man da zusammenschweißt, sondern es kann ja auch, also gerade auch Metall bietet ja auch einen künstlerischen Aspekt, den ja nicht jeder Werkstoff so erstmal mit sich bringt oder jede Verarbeitungsweise mit sich bringt. Genau, und das darf für mich einfach noch viel mehr da rein. Also kleiner Appell, liebe Ladies, ihr seid bei uns herzlich willkommen.
Ich sorge persönlich dafür, dass es nur noch Katzenkalender gibt. Ich bin die Katzenbildbeauftragte. Das ist doch ein schöner Titel, oder?
Das ist eine schöne Zusatzaufgabe. Genau, also herzlich willkommen, liebe Ladies. Falls der ein oder die andere hier zuhört und sagt, hey, da hab ich auch eine andere Erfahrung gemacht oder bei uns gibt es diese Gesellen, bei uns gibt es eine Meisterin oder hey, ich bin die Meisterin, hast du vielleicht Lust bei uns im Podcast mal ein bisschen mehr dazu zu erzählen?
Dann schreib uns doch gerne. Die E-Mail-Adresse ist wie immer unten in den Show-Notes. Da würden wir nämlich natürlich gerne noch ein bisschen drüber reden.
Klar können wir das jetzt vielleicht in einem halben Jahr noch mal so wie KI oder nächstes Jahr noch mal auffrischen. Da wird sich wahrscheinlich auch viel bewegen.
Ich hoffe, dass sich da viel bewegt. Ich werde berichten, ob das mit dem Katzenkalender geklappt hat. Okay, dann vielen, vielen Dank, dass du bis zum Ende zugehört hast.
Und wir wünschen dir eine wundervolle restliche Woche. Und wir hören uns dann wie gewohnt in der nächsten Woche von Abenteuer Metall wieder.
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